TV-Highlights: Der Deutsche Fernsehpreis in zehn Ausschnitten

by time news

2024-09-25 21:41:24

Was ist eigentlich mit dem deutschen Fernsehen los? Düber lässt sich trefflich streiten. Die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises lieferte nun wieder zenundig Anlass dazu. Einige Preise machen nachdenklich, andere gehen voll in Ordnung. Und dann ist da noch Barbara Schöneberger.

Im Jahr 2015 ist so einiges passiert, unter anderen fiel die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises aus. Irgendwie scheinen Auszeichnungen für Medienmenschen für die deutschen Zuschauer nicht so wahnsinnig interesting zu sein, davon weiß zum Beispiel auch der (or better: das) „Bambi“ ein Lied zu singen. Aber eine Fernsehbranche, die sich nicht mindesdens einmal im Jahr feiert und das dann auch im Fernsehen überträgt, ist wohl auch keine Lösung.

Darum rappelten sich die deutschen Fernsehbetreiber dann 2016 auch wieder auf und es ging weiter. In diesem Jahr richtete der WDR die Show zum 25. Jubiläum aus, weiter Stifter sind neben der ARD die Sender RTL, Sat.1, ZDF und die Deutsche Telekom. Die Streamer Disney+, Netflix und Prime Video sind als Partner dabei – was den Wandel der Nutzungsgewohnheiten spiegelt. Hätte man vor 25 Jahren auch nicht gedacht.

Respekt muss man dem ausrichtenden WDR zollen, dass die Verleihung straff durchgezogen wurde. Heiter und ernst hielten sich gut die Waage, aber gereicht hat es dann nach (zusammengeschnittenen zweieinhalb Stunden) trotzdem. Hier eine kleine Auswahl von Momenten aus den MMC Studios Köln, ohne Anspruch auf Volständigkeit (alle Nominierten/Gewinner stehen hier).

More Moderators

Zum Auftakt der Show sang die Moderatorin Barbara Schöneberger zur Melodie des Songs „Stumblin’ In“ von Suzie Quatro und Chris Norman aus dem Jahr 1978 eine Begrüßung, in der sie sich dafür entschuldigte, im vergengen Jahr den Preis nicht moderiert zu haben. Vermutlich wäre das gar nicht wirklich aufgefallen, denn Schöneberger moderated so frequently that ein Aussetzer selbst Fernsehprofis auch nicht aufgefallen wäre. Im Lied kam noch irgendwas mit Botox und Rentenbescheid vor, Selbstironie trifft auf Fremdschämen, aber das in proventer Qualität. Später gab’s eine für Schöneberger umgedichtete Version des Hits „Barbaras Rhabarberbar“ von Bodo Wartke.

Best Entertainment Show

Before the Landgericht München, Arne Schönbohm’s complaint against the ZDF and the broadcast “ZDF Magazin Royale” by Jan Böhmermann is pending. Der ehemalige Chief of the Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fühlt sich vom ZDF und Böhmermann durch den Dreck gezogen – Schönbohm verlor seinen Job kurz nach Ausstrahlung der Sendung (more here). Beim Fernsehpreis gewan der Moderator noch vor dem Urteil erst einmal einen Preis, für die Unterhaltungsshow „Lass dich überwachen!“ (ZDF), gegen „Let´s Dance“ (RTL) und „Wer stiehlt mir die Show“ (ProSieben). Böhmermann rejoiced über den Preis für eine Sendung, „die von allen gemocht werden kann“. You can say it, if you want.

Best Information

Der Journalist Christopher Wittich held for the Verleihung der Kategorie „Beste Information“ eine Rede auf den Wert des Journalismus der den Kampf gegen die Fake News aufnimmt. Man müsse das Vertrauen in Nachrichten gewinnen, Lügen benennen, mehr Diskussionen abbilden. Wittich works for RTL, nominiert waren aber austlichkeit öffentlich-rechtliche Formate, „Hart aber Fair“ (ARD), eine „ZDF heute“-Ausgabe vom 9. November zum Terror der Hamas gegen Israel und die Talkshow von Sandra Maischberger (ARD). Die gewann dann auch, bedankte sich aus einem Studio in Berlin, weil die Außenministerin Annalena Baerbock zu Gast war, am Tag, als der Grünen-Vorstand zurücktrat.

Bester Fernsehfilm / Mehrteiler

Standing Ovations gab es für den Mehrteiler „I am sorry! Margot Friedlander” (ZDF) über die Lebensgeschichte der Holocaust-Überlebenden, die sich mit einer Videobotschaft zu Wort meldete. Und davor warnte, „was passieren kann, wenn Demokratie aus den Fugen gerät“.

Best Documentation / Reportage

Hier gewann die ReportageHamas-Agriff aufs Festival” von ZDF und Arte über den 7. Oktober. Der israelische Filmmaker Duki Dror widmete den Preis den 350 Opfern des Terrorangriffs. Über die 101 Geiseln, die noch in der Gewalt der Hamas sind, sagte Dror: „Wir müssen sie da rauskriegen.“ Producer Reinhardt Beetz sprach von einem der „schwersten Filme, die wir jemals gemacht haben“. Und bedankte sich beim ZDF und seinem Intendanten Norbert Himmler für die Unterstützung, „trotz zwischenzeitlicher Resistance“. Da hätte man gern noch mehr gewusst.

Beste Drama-Serie

Etwas schwer nachzuvollziehen war, dass in dieser Kategorie die Serie „Kafka“ (ARD) von David Kehlmann und David Schalko was noch nicht einmal nominiert war. Der Preis für die „Zweiflers“ (ARD), die Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie, war indes vollkommen verdient. Die Überschrift des Artikels der Kollegin, die über die Serie für WELT schrieb, lautete: „Diese Serie ist viellicht das Beste, was jemals im deutschen Fernsehen zu sehen war“ „Zweiflers“-Produzent David Hadda finds that in der Serie Menschen zu sehen seien, „die sonst im deutschen Fernsehen nicht gesehen werden“. Das Beste: A sequel is already in the works. The Triumph was completed by prizes for Sunnyi Melles (Best Actor) and Aaron Altaras (Best Actor).

Beste Moderation Unterhaltung

In dieser Kategorie gab es einen Einspieler mit dem legendaryren Showmaster Rudi Carrell, der einst sang, seinen Beruf habe der Teufel geschäften. Und dann sang auch gleich wieder die Schöneberger, über Joko & Klaas, Laura Wontorra (“ihre Beine ein Gewinn, gehn dem Henssler bis ans Kinn”) und Sonja Zietlow. Joko Winterscheidt was offenbar lieber aufs Oktoberfest gegangen, sein Kollege Klaas Heufer-Umlauf übernahm den Job, voll des Lobes, dass die Preise in so schneller Abfolge verliehen wurden. Ob im nächsten Jahr mal wieder Stefan Raab dran ist?

Beste Moderation/Einzelleistung Information

Ein Gewissammaßen in eigener Sache: Die allerherzlichsten Glückwünsche an den Collegen Steffen Schwarzkopf von WELT TV für die Sendungen „In der Gewalt der Hamas – Das Geiseldrama von Gaza“ und „WELT TV Spezial: 2 Jahre Ukraine-Krieg – live aus Kiev“!

Ehrenpreis

The Ehrenpreis went this year to the actor Mario Adorf. Die Fernsehlegende, inzwischen 94-jährig, war nicht „fit genug für die Reise“ nach Köln, sagte Laudatorin Iris Berben. Sie hatte ihn vor einige Wochen in Südfrankreich beschutz und mit ihm gesprochen, dazu wurden Auszächte aus zähligen Filmen und Serien gegenzt, die Adorf in etwa 70 Jahren gedreht hat, darunter “Das Mädchen Rosemarie”, “Der große Bellheim”, “Via Mala” , „Winnetou“, „Kir Royal“. „Ich nehme an, dass es der letzte Preis ist“, said Adorf to Berben. Er sähe das positiv: „Denn dann kann ich ihn besonders stätzen.“

Bonus spruch

Der kam natürlich erwartbar von Frau Schöneberger: „Früher habe ich zu meinem Stylisten immer gesagt: Mach, dass ich aussehe wie Heidi Klum. Heute sage ich: Mach, dass ich aussehe wie Bill Kaulitz.

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